Ein Buch übers normal sein, oder auch nicht…

Leselevel: 😀😀😀

Spannung: 😀😀

Humor: 😀😀😀

Gefühl: 😀😀😀😀

Lehrreich: 😀😀😀

(Maximum der Anzahl Smileys: 5)

Wir alle wissen, dass es kein Normalsein gibt. Doch sind wir mal ehrlich, beinahe jeder hat sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was die Antwort auf die Frage “Was ist schon normal?” sein könnte. 

Evies grösster Traum ist es normal zu sein, denn sie hat seit Jahren eine Krankheit, die ihr schwer zu schaffen macht. Für uns ist es normal, dass es uns keine Überwindung kostet, unser Zimmer zu verlassen und in eine Schule zu gehen. Wenn man einmal krank ist, zeigen alle Verständnis und verstehen, wieso du Zuhause in deinem Bett liegst. Doch was ist, wenn du in deinem Zimmer bist, nicht weil es dir schlecht ist oder du Fieber hast, sondern weil du Angst vor der Aussenwelt, Berührungen mit anderen Gegenständen oder Menschen hast?

Evie führte bis zur neunten Klasse ein „normales“ Leben, sie ging zur Schule und hatte eine beste Freundin namens Jane. Doch Evie wurde krank. Als ihre Krankheit sich verschlimmerte, musste sie in eine Klinik und verlor immer mehr Freunde. Genauer gesagt alle ausser Jane. Jane war immer an ihrer Seite. Doch über diese Zeit in Evies Leben wurde im Buch in der Vergangenheit geschrieben. 

Das einzige, was übrig geblieben ist von dieser desaströsen Zeit ist ihre Freundschaft mit Jane. Obwohl sich Jane nach der Gesamtschule gewaltig geändert hat, sind sie nach wie vor Freundinnen.

In der Highschool ist ihr Leben wieder ähnlich dem eines „gewöhnlichen“ Teenager. Sie hat sogar ein Date mit einem schnuckeligen Jungen des Soziologiekurses. 

An einer Party trifft sie dann überraschend auf Lottie, eine alte Grundschulfreundin, die damals an eine andere Schule gewechselt hat. Lottie ist mit einer Freundin namens Amber auf der Party. Mit Lottie und Amber findet Evie neue Freundinnen. Doch schafft sie es mit diesen nicht nur über süsse Jungs und Feminismus zu reden, sondern auch über ihre Krankheit?

Titel: Spinster Girls – Was ist schon normal?

Autorin: Holly Bourne

Art: Jugendroman

Verlag: dtv

Band: 1 von 3

Seiten: 407

Erschienen: 2018

Hat das Buch erfüllt, was ich erwartet habe?

“Was ist schon normal?”, ich mag diesen Titel. Der Titel ist das erste, was man vom Buch überhaupt sieht. Wenn dieser interessant klingt, überlegt man sich erst, ob man sich die Zeit nehmen möchte, dieses Buch zu lesen. 

„Spinster Girls“, ich habe mich von Anfang an gefragt, was dieser Clubname zu bedeuten hat. Es war ein Punkt, der mir Motivation gegeben hat, das Buch zu lesen.

Der Roman im Allgemeinen gefällt mir sehr gut. Er zeigt sehr schön, dass in den Jahren, in welchen man vom Kind zum Erwachsenem wird, wahre Freundinnen wichtiger sind als irgendein Knabe oder ein Mädchen, welcher/welche einem den Kopf verdreht:

„Wir interessieren uns für Tim, weil er Teil deines Lebens ist, nicht, weil er ein Kerl ist. Ich verspreche, du kannst uns erzählen, wie rasend glücklich du bist, ohne auf die Schwesternschaft zu scheissen.“ (S. 114)

Ausserdem sieht man im Buch sehr schön, dass kommunizieren wichtig ist. Egal ob mit deiner Familie, deinen Freunden oder einem Psychologen, spreche über deine Gefühle. Kommunikation kann viele Probleme lösen.

Neben verschiedenen Romanzen steht auch Evies Krankheit und der Feminismus im Mittelpunkt. Man erfährt aus ihrer Sicht, wie es ist, mit Zwangsstörungen zu leben und kann sich gut in sie hineinversetzen. Auf der Rückseite des Buches steht, dass es vor allem über die Freundschaft zwischen Amber, Lottie und Evie gehe, doch ich fände es wichtig, auch die Krankheit von Evie klarer einzuflechten.

Den Schreibstil von Holly Bourne mag ich persönlich sehr gerne. Zwischendurch verfasst sie Einträge aus Evies Genesungstagebuch. Diese schreibt sie in einer anderen Schriftart, was alles spannender macht. Ein von mir persönlich erfundenes Beispiel:

Genesungstagebuch

Datum: 16 April

Medikation: 30mg Fluoxetin

Gedanken: Bin ich wieder normal?

Hausaufgaben: Heute nicht duschen

(Quelle: Nuria)

Neben dem Haupttext des Buches und den Genesungstagebucheintägen schreibt Holly Bourne auch Gedanken von Evie auf. Auch diese fertigt sie in einer anderen Schriftart an:

                                         Unguter Gedanke:

                           Habe ich heute überhaupt Zeit um zu duschen? 

(Quelle: Nuria)

Wem empfehle ich dieses Buch?

Ich empfehle dieses Buch Personen, welche mindestens 14 Jahre alt, mental stabil sind und mehr über Zwangsstörungen und das Leben anderer Teenager erfahren wollen. 

PS: Holly Bourne schrieb 2 Fortsetzende Bänder:

Holly Bourne

Holly Bourne arbeitete als Journalistin, bevor sie das Romane schreiben zu ihrem Beruf machte. Als ehemalige Beziehungsfragen-Expertin kennt sie sich mit Liebe, Sorgen und Sehnsüchten bestens aus.

Quelle: dtv.de

(Quelle aller Bilder: Nuria)

Achtung Spoiler: Ich habe vor kurzem das 2. Band der Spinster Girls gelesen, in diesem ist Lottie die Erzählerin und man erfährt einiges über sie:

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